Inside India: Makhana Nüsse – Das Super Food aus Indien in Deutschland

„Nüsse“ sind es biologisch betrachtet eigentlich nicht, sondern erdnussgroße Samen der Stachelseerose, schwarz, wenn sie von Hand geerntet, erhitzt und „geknackt“ werden. Danach weiß und gewürzt. Makhana-Nüsse sind in Indien der Snack schlechthin, wie bei uns Salzstangen. In Deutschland bislang völlig unbekannt. Doch das ändert sich jetzt.

Rund 246.000 Inderinnen und Inder leben in Deutschland. Dreimal so viele wie noch vor zehn Jahren – und die Tendenz ist steigend. Wir haben eine von ihnen in Berlin besucht: Shweta Pahuja. Sie hatte die Idee, die indischen Snacks nach Deutschland zu bringen und das Angebot an Knabbereien hier zu ergänzen. Unter dem Namen „Just Nosh“ vertreibt sie gewürzte „Water Lily Pops“, also die Samen von Seerosen.

„Just Nosh“ ist als indisches Start-up in Deutschland noch eine Ausnahme. Mitten in der Corona-Zeit gegründet, startet das Unternehmen jetzt durch.

Water Lily Pops heißen in Indien Makhana und sind ein Millionengeschäft.
1,25 Millionen Tonnen Makhana werden jährlich geerntet. Zum Vergleich: Jährlich wird in Indien rund 178 Millionen Tonnen Reis geerntet. Dennoch ist diese Erntemenge an Makhana beachtlich, denn die Samen müssen aufwändig ohne mechanische Hilfsmittel von Tauchern unter Wasser geerntet, gereinigt, in Pfannen erhitzt und von Hand mit einem flachen Hammer „gepoppt“ werden. Die Gewinnung von essbarem Makhana ist etwa dreimal so aufwendig wie die Reisernte.

Die Pflanzen wachsen fast ausschließlich in Ostindien, in der Provinz Bihar, und die Samen enthalten alle essentiellen Aminosäuren und nur wenig Fett.

Der Weltmarkt für Makhana wird auf ca. 35 Mio. USD geschätzt. Der asiatisch-pazifische Raum macht dabei 85% des Absatzes aus. Denn auch in China und Japan wird Makhana nicht nur als Gemüse, sondern auch als ganze Wurzel gegessen. Auch die Stängel und Blätter der Pflanze werden zubereitet. Die Blätter der Pflanze werden auch als Tee verwendet.

Da die Ernte der Samen in den Wild-Teichen sehr aufwändig und auch gefährlich ist, hat das Landwirtschaftsministerium von Bihar, das Central Institute of Agricultural Engineering, intensiv an der Pflanze geforscht. Der Erfolg: Statt in tiefen, schlammigen Teichen tauchen zu müssen, können die Pflanzen nun auf nur leicht bewässerten Feldern in etwa 30 cm Wassertiefe angebaut werden.

Dank der Forschung konnte der Hektarertrag auf 25 bis 30 Doppelzentner pro Hektar gesteigert werden, gegenüber den üblichen 11 bis 15 Doppelzentnern pro Hektar in natürlichen Teichen.Für die Bauern hat Makhana den weiteren Vorteil, dass die Pflanze sehr wetter- und sturmfest ist.

Der Nachteil: Makhana kann nur einmal im Jahr zwischen August und September geerntet werden. Das damit erzielte Einkommen muss also für ein ganzes Jahr reichen. Das Bihar Agricultural Institute forscht deshalb weiter, um Aussaat und Ernte und damit das Einkommen der Makhana-Bauern zu erhöhen. Seit kurzem ist auch eine Erntemaschine auf dem Markt, die die Ernte erleichtern soll. Aufgrund dieser Entwicklungen wird erwartet, dass die Makhana-Produktion in den nächsten Jahren um ca. 10% steigen wird.

Quellen:

Bihar farmers take up makhana farming to cope with weather uncertainties

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

https://www.imarcgroup.com/india-makhana-market#:~:text=The India makhana market size,10.56% during 2024-2032.
https://www.makhana.com/blog/blogs-1/post/preparation-of-makhana-4
https://www.phytojournal.com/archives/2018/vol7issue1S/PartT/SP-7-1-442.pdf

Video: https://www.google.com/search?client=safari&sca_esv=274f1da98f794c68&rls=en&sxsrf=ADLYWIKUI6DGBh4gx9XcF0VQ4Z5K7lHLcw:1716650705670&q=Mechanical+Makhana+Harvesting&tbm=vid&source=lnms&prmd=ivnbz&sa=X&ved=2ahUKEwj26I6cjqmGAxUU8bsIHVy4BtsQ0pQJegQIDBAB&biw=1536&bih=756&dpr=2#fpstate=ive&vld=cid:e9f1b773,vid:hPDW_t8JuqQ,st:0

Nach oben scrollen