In Bangladesch befindet sich das weltweit größte Flussdelta, das Gangesdelta. Insgesamt mehr als 230 Flüsse durchziehen das Land. Wasser gibt es also mehr als genug – und dennoch leidet Bangladesh an akutem Trinkwassermangel.
Gerbereien, Färbereien und Gummifabriken verunreinigen die Gewässer mit Schwermetallen wie Arsen, Nickel und Blei. Zwanzig Millionen Menschen sind gezwungen, tagtäglich vergiftetes Wasser zu benutzen. Ihr Brunnenwasser ist größtenteils mit Schwermetallen verseucht. So sind viele Brunnen aufgrund hoher Umweltbelastung als Trinkwasserquelle nahezu unbrauchbar geworden. Ob die verbleibenden Brunnen tatsächlich unbedenkliches Wasser enthalten, zeigt sich oft erst Jahre später.
Wie kann man trotz dieser Probleme die Trinkwasserversorgung von fast 165 Millionen Menschen ermöglichen – und geht so etwas überhaupt ohne aufwendige und kostspielige Technologien?
Vier Forscherinnen und Forscher der University of Asia Pacific und der Dhaka University ist es nun gelungen, aus einfachen und organischen Mitteln wie Sand und Kokosfasern, eine moderne Kläranlage zu entwickeln. Professor Tanveer Saeeed, Dr. Nehreen Majed, Md. Kawser Alam, Dr. Md Jihad Miah konnten damit sogar gefährliche Schwermetalle aus dem Sickerwasser industrieller Abfälle filtern und unbedenkliches Trinkwasser gewinnen.
Es ist ein System das funktioniert, ohne hohe Betriebskosten, einen aufwendigen Aufbau oder fossile Brennstoffe und als Versuchsanlage auf dem Campus der University of Asia Pacific in Dhaka steht.
Für ihr Projekt nutzten die Forscherinnen und Forscher Schilfrohr und Vetiver, ein Süßgras, das besonders in den tropischen Regionen Asiens vorkommt. Diese Pflanzen sind organisch abbaubar und können nach mehrwöchiger Verwendung dann als Biomasse verwendet werden.