Wie wirken sich die innereuropäischen Grenzschließungen auf den Handel aus, wie sehr leidet der europäische Wirtschaftsraum unter den nationalen Alleingängen?
Der Ausbruch von COVID-19 hat die europäische und die globale Wirtschaft in eine schwere Krise gestürzt. Der Handel mit seinen weitverzweigten internationalen Lieferketten ist davon in besonderem Maße betroffen. Unser höchstes Ziel muss es sein, den Binnenmarkt so schnell wie möglich wieder herzustellen. Die nationalen Alleingänge haben die Krise in Europa noch verschärft.
Welche Rolle wird in Post- Covid-Zeiten die Digitalisierung beim Einzelhandel spielen? Wird mehr digitalisiert werden, wird der Onlinehandel zunehmen, oder erobert sich der stationäre Einzelhandel seine Kunden zurück?
Der Onlinehandel bleibt Wachstumstreiber im Einzelhandel. Dieser Trend ist nicht aufzuhalten und wird sich auch nach der Corona fortsetzen. Die Krise zeigt uns, welche Vorteile die Verknüpfung digitaler und stationärer Angebote bieten. Daraus ergeben sich neue Chancen, die unsere Händler nutzen müssen.
Viele Gastronomiebetriebe werden vermutlich den Shutdown nicht überleben, sie sind in ihrer Existenz bedroht. Wird dadurch der Lebensmittel-Handel mit seinen Bistro und „To Go“-Aktivitäten gestärkt aus der Krise hervorgehen können?
Es wird – wie im Handel – für viele Gastronomiebetriebe existenziell sein, wie schnell staatliche Finanzhilfen bei ihnen ankommen. Die Bundesregierung hat mit ihrem Hilfspaket schnell und entschlossen gehandelt und trotzdem stellt sich die Frage, ob die Mittel am Ende ausreichen werden. Davon hängen weitere Marktentwicklungen ab.
Welchen Lehren ziehen Sie als Handelsverband aus der jetzigen Krise?
Wir brauchen ein starkes, geeintes Europa mit einem funktionierenden Binnenmarkt als Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung.