Rückblick | 20. März 2019 | Pressekonferenz

Die Pressekonferenz am 20. März 2019 im PresseClub München mit rund 25 Journalisten, unter ihnen Vertreter der Süddeutschen Zeitung, des Bayerischen Rundfunks, von TV Bayern und der Schwäbischen Zeitung, wurde live in den Bayerischen Landtag übertragen. Auf der Pressekonferenz stellte Peter Verstrate, Chief Executive Officer des niederländischen Unternehmens Mosa Meat, den Stand seiner Forschung zu Clean Meat vor, also zu „Fleisch“, das aus Stammzellenkulturen hergestellt wird. Dabei geht es darum, Lebensmittel ressourcenschonend zu produzieren. Jaap Strengers vom britischen Unternehmen Systemiq präsentierte seine Studie zur Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion, die bereits auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos 2019 stark beachtet worden war: „Aktuell verursacht jeder Dollar, der für Essen ausgegeben wird, fast zwei Dollar soziale Kosten,“ so Jaap Strengers. Das größte Problem dabei sei die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert werden. Dabei würden sehr viel Land und Energie verbraucht. Es müssten andere Arten der Lebensmittelproduktion gefunden werden, welche die Umwelt weniger belasteten, so Jaap Strengers weiter.
Zirkuläre Konzepte wie das der kanadischen Stadt Guelph könnten dazu beitragen. Barbara Swartzentruber, als Vertreterin der Stadt Guelph, hat auf der Pressekonferenz des Global Food Summits ein weltweit einzigartiges Konzept für „Canada’s First Circular Food Economy“ vorgestellt. Die Stadt möchte das „Silicon Valley für Lebensmittel“ werden, so Barbara Swartzentruber, Executive Director for Strategy, Innovation und Intergovernmental Relations von Guelph. Ziel ist, die Bewohner gesünder zu ernähren, Abfall als Ressource zu sehen und letztendlich durch einen konzentrierten Wissenschaftsstandort mit dazugehöriger Wirtschaft- und Start-up-Szene rund um Lebensmittelinnovationen weitere Arbeitsplätze zu schaffen. Viele Projekte ihm Rahmen der Strategie sollen mithilfe von neuen Technologie umgesetzt werden, wie beispielsweise Data—Mapping.
Dr. Michael Binder vom Spezialchemie-Konzern EVONIK erläuterte das Projekt „Veramaris“, bei dem Zucht-Lachse alle benötigten Nahrungsstoffe bekommen, die aber aus rein pflanzlichem Protein stammen. Bislang waren zwei Kilo Wildfischfang als Futter nötig, um nur ein Kilogramm Zuchtfisch zu produzieren. Mit diesem Projekt will EVONIK einen Weg aufzeigen, wie die Überfischung der Meere gestoppt werden könnte. Allerdings ist die Produktion der pflanzlichen Proteine für die Fischnahrung sehr energieintensiv. Dazu sagte Dr. Michael Binder „Eine einzige Lösung ist nie die absolut richtige. Man muss immer einen Preis bezahlen. Letztendlich entscheidet der Endverbraucher, welche Art der Nachhaltigkeit für ihn oder sie selbst vertretbar ist.“
Unsere Redner waren:
Peter Verstrate, CEO Mosa Meat, Niederlande
Dr. Michael Binder, Direktor Sustainability Development EVONIK
Barbara Swartzentruber, Executive Director, Strategy Innovation and Intergovernmental Servs, City of Guelph, Canada
Jaap Strengers, Associate Systemiq
Stephan Becker-Sonnenschein, Head and Founder Global Food Summit
Die Pressemappe zur Pressekonferenz finden Sie hier.