Unser interview mit Karin Guendel Gonzalez, Geschäftsführerin der Bayer CropScience Deutschland

F.1: Wo sehen Sie die Stärken der Bayer-Beratung und welchen Stellenwert hat dabei ein umfassender, ergebnisgetriebener Ansatz?

A: Wir bei Bayer denken schon lange ganzheitlich in integrierten Anbausystemen. Nicht das einzelne Produkt steht im Vordergrund, sondern seine Bedeutung im ackerbaulichen Konzept eines Betriebes. Kunden, die von Bayer beraten werden, dürfen einen Mehrwert für ihren individuellen Betriebserfolg erwarten. Unsere Kundenteams beschränken sich deshalb nicht auf die punktuelle Produktempfehlung, sondern hat das integrierte Bayer-Portfolio, als da sind Pflanzenschutz, Sorten und digitale Tools, im Blick und darüber hinaus agronomische Maßnahmen allgemeiner Art, die damit im Einklang stehen. Ein Beispiel dafür sind Empfehlungen für Spritzfolgen, in die durchaus auch Mitbewerber-Produkte eingebunden werden, wenn diese helfen, den Gesamterfolg abzusichern. In Sonderkulturen ist das schon länger Usus, aber auch in Ackerkulturen, z.B. Kartoffeln, brauchen wir diesen offenen Blick. Am Ende misst der Kunde uns am Gesamterfolg und nicht an der Wirkung einzelner Produkte.

F.2: Welche Anbausysteme sind am besten geeignet, den Erfolg im Ackerbau zu sichern?

A: Auch hier gilt, wie bereits oben beschrieben, der integrierte Ansatz. Das oberste Ziel für die Landwirtschaft, und damit auch für uns, ist die Erzielung ausreichender Erträge bei gleichzeitiger Schonung der natürlichen Ressourcen. Die Landwirtschaft steht dabei unter Druck und muss vielen Herausforderungen gerecht werden. Das Konzept der regenerativen Landwirtschaft, die die Bodengesundheit in den Mittelpunkt stellt und die Klimaresilienz der Anbausysteme stärkt, bietet hierzu beste Antworten. Besonders positiv wirken bodenschonende und erosionsmindernde Bodenbearbeitungsverfahren. Die regenerative Landwirtschaft ist dabei offen für Methoden jeglicher Art, z.B. Bio oder konventionell, da das Ziel und nicht der Weg dorthin ausschlaggebend ist. Die Basis dafür sind Innovationen. Unsere Investitionen für Forschung und Entwicklung sind die höchsten dieser Branche.

F.3: Zur Erreichung dieser Ziele sei auch eine „andere Art von Forschung bei Pflanzenschutz“ nötig. Welche Ziele verfolgen Sie bei dem neuen Forschungsansatz, was soll sich ändern?

A: Wir investieren sehr stark in Forschung und Entwicklung, um mittels neuester Technologie unser Produktportfolios im Pflanzenschutz auch bezüglich der Umweltauswirkungen immer weiter zu verbessern. Am Standort Monheim investieren für aktuell dafür 220 Millionen Euro. Das dokumentiert den hohen Stellenwert von zukunftsgerichtetem Pflanzenschutz. Ein zentraler Ansatz ist dabei aktuell die CropKey-Technologie. CropKey ermöglicht es, den Stoffwechsel der Zielorganismen mithilfe einer computergestützten Zielerkennung zu analysieren und ideale Eingriffspunkte zu identifizieren. Für diese Eingriffspunkte werden dann KI-basiert gezielt Moleküle „designed“, die wie ein Schlüssel ins Schloss passen. Neue Sicherheitsessays erlauben es dabei, Registrierungsstudien in Miniaturmodellen nachzustellen. Mit diesem Ansatz lässt sich das Sicherheitsprofil für die neuen Wirkstoffe vorausschauend prüfen, was die Forschung und Entwicklung effizienter und anschließend den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln dauerhaft sicherer macht. Was es jetzt braucht, sind moderne und rechtssichere Regulierungsverfahren, die die digitalen Möglichkeiten von heute einschließen. Wir haben nicht nur eine weit größere, von den Behörden bereits geprüfte Datenmenge zu den Produkten, sondern auch Modelle, die anhand dieser Daten Vorhersagen zur Sicherheit der spezifischen Anwendung treffen können.

F.4: Erfolgsmessung bedingt zunehmend digitale Messmethoden über Drohne oder Satellit. Um diese Daten im Sinne der Kunden auswerten zu können, welche Voraussetzungen müssen zur Datenerfassung und Auswertung, .z.B. in einer Cloud, geschaffen werden?

A: Die Digitalisierung der Landwirtschaft ist der zentrale Baustein, um Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu fördern. Die Möglichkeiten unserer digitalen Plattform FieldView beispielsweise gehen weit über die reine Kartierung und Dokumentation hinaus. Auf der digitalen Ebene lassen sich eine Vielzahl von Daten miteinander verknüpfen, die dann in konkreten Empfehlungen münden. Landmaschinen eines „bunten“ Maschinenparks lassen sich problemlos miteinander verknüpfen. Konkret helfen die digitalen Tools den landwirtschaftlichen Betrieben, die optimale Intensität der Betriebsmittel einzustellen und ihre Betriebsabläufe zu optimieren. In Kombination mit der Sortenwahl können, angepasst an den Vegetationsverlauf der Bestände und den zu erwartenden Erträgen, effektiv wirksame und ökonomisch sinnvolle Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen umgesetzt werden.

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