zurück

2022-02-03

Uni Hohenheim forscht: Hanfprotein statt Schwein

Wer beim Wort Hanf nur bunte Träume vor Augen hat, denkt zu kurz. Hanf hat nicht nur ein enormes medizinisches Potenzial. Auch als Grundlage für neuartige ökologisch und nachhaltig hergestellte Lebensmittel rückt Hanf zunehmend in das Interesse von Wissenschaft, Unternehmen und Verbrauchern.

Forscherinnen der Universität Hohenheim in Stuttgart haben sich mit dem Unternehmen Signature Products in Pforzheim, einem führenden Rohstoffhändler für Hanfprodukte, zusammengetan, um Hanf-Samen als neue Proteinquelle für die menschliche Ernährung zu erschließen. Der klangvolle Projektname TASTINO steht für „SchniTzel, Hanftofu, PASTa & Co aus dem Reallabor Hanf - proteINbasierte Lebensmittel aus regiOnalem Hanfanbau“.

Immer mehr Menschen greifen, statt auf tierisches Eiweiß, auf Produkte zurück, die aus pflanzlichem Protein hergestellt werden. Hier kommt der Hanf ins Spiel. „Die Samen weisen bis zu 25 Prozent Protein auf, dessen Zusammensetzung der von Eiklar gleicht. Es enthält alle essentiellen Aminosäuren und weist damit eine hohe biologische Wertigkeit auf“, beschreibt Dr. Forough Khajehei von der Uni Hohenheim die Vorzüge von Hanf-Protein. Es sei leicht verdaulich und habe eine fleischähnliche Textur, die im Mund das Gefühl erzeugt, auf Fleisch zu beißen.

Florian Pichlmaier, Geschäftsführer von Signature Products, ergänzt: Die meisten Produkte, die derzeit noch aus Soja oder Erbsen-Protein hergestellt werden, könnten zukünftig aus nachhaltig und regional hergestellten Hanfproteinen erzeugt werden.

Neben den vielfältigen wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten des Hanfsamens untersuchen die Hohenheimer Forscherinnen auch die gesellschaftliche Akzeptanz der Produkte. Dabei spielt allerdings, so versichern sie, die berauschende Wirkung keine Rolle: Nutz- oder Industriehanf ist praktisch frei von der psychoaktiven Substanz THC.

(Bild mit Genehmigung der Uni Hohenheim)